Forschung mit Coronabezug

Im Rahmen verschiedener Zusatzmodule oder sonstiger Forschungsaktivitäten setzt sich der Arbeitsbereich aktiv mit den dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auseinander. Von der Bereitstellung von Entscheidungshilfen für das Corona-Krisenmanagement über den Einfluss der Corona-Warn-App auf das Entscheidungsverhalten bis hin zu Ansätzten zur Verbesserung der Situation von Einwanderungsarbeitern in der Krise versuchen wir, verschiedene Dimensionen der aktuellen Krise zu erfassen und mithilfe angepasster Ansätze sowie unseres innovativen Methodenrepertoirs letztlich zu einem besseren Verständnis von den Auswirkungen, Implikationen und Maßnahmen dieser Krise beizutragen. Im Folgenden finden Sie eine Auf-listung dahingehender Aktivitäten:

 

1.) Zusatzmodul AI NAVI: Corona+

Im Zusatzmodul zum Hauptprojekt AI NAVI soll im Rahmen einer Fallstudie untersucht werden, welchen Einfluss Künstliche Intelligenz (KI) im Rahmen der deutschen Corona-Warn-App auf die Sinnbildung und das Entscheidungsverhalten der Bevölkerung in Zeiten von Corona hat. Dabei werden a) die Perspektiven der Stakeholder und App-Entwickler, b) die Nutzer-Erfahrung und -Interaktion mit der App durch deutsche Universitätsstudenten sowie c) der Einfluss der App-Nutzung auf die Überzeugungen im Hinblick auf das Entscheidungsverhalten zur Infektionseindämmung untersucht. Alle Arbeiten in diesem Zusammenhang werden von der JGU durchgeführt.

Gesamtkoordination des ProjektsProf. Dr. Petra Ahrweiler
FörderungVolkswagenstiftung
(Bewilligt am 18.08.2020)
JGU-ProjektleitungProf. Dr. Petra Ahrweiler
Projektpartner-
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im ProjektDr. Martin Neumann
Maia Janowitz, M.Sc.
 

2.) Publikation: Computational Models That Matter During a Global Pandemic Outbreak: A Call to Action

Die COVID-19-Pandemie sorgt weltweit für einen dramatischen Verlust von Menschenleben und stellt damit unsere Gesundheitssysteme sowie infolge des Lock-Downs auch die Weltwirtschaft und die mentale Gesundheit von Individuen auf die Probe. Auch Wissenschaftler stehen unter steigendem Druck, den von der Politik geforderten Rat zu erbringen, ohne sich dabei auf gesicherte Daten stützen zu können. Experten haben zwar Simulationsmodelle als Grundlage für politische Entscheidungen entwickelt, aber diese vernachlässigen die verhaltensbezogene und soziale Komplexität von Gesellschaften in einer pandemischen Krise. Das Erstellen solcher Modelle hat potentiell sehr großen Einfluss auf das Leben der Menschen und ist folglich mit großer Verantwortung verbunden. Dieser Artikel ist daher ein Aufruf an die wissenschaftliche Gemeinschaft, ihre Modelle transparenter, zugänglicher und präziser zu gestalten und ein Appell an alle Stakeholder, vertrauenswürdige Daten schneller der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Die Antwort auf diese Pandemie ist ein Stresstest für die wissenschaftliche Zusammenarbeit und den sozialen / ökonomischen Wert der Forschung.

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