Profil des Arbeitsbereichs Technik- und Innovationssoziologie

Technologien verändern unsere Welt – und mit ihr unser gesellschaftliches Zusammenleben. Jedes Jahr veröffentlicht das Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine Liste mit den „10 bahnbrechenden Technologien“, die das Potenzial haben, unsere Zukunft maßgeblich zu prägen. Ob neue Ansätze in der künstlichen Intelligenz, Impfstoffe gegen globale Krankheiten oder nachhaltige Energielösungen: Solche Entwicklungen werfen nicht nur technische, sondern auch tiefgreifende gesellschaftliche Fragen auf.

Denn Technologie entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie wird von gesellschaftlichen Akteuren entwickelt, verbreitet und genutzt – und gestaltet im Gegenzug unsere Institutionen, Organisationen und Alltagspraktiken mit. Innovationen entstehen genau an dieser Schnittstelle: wenn neue technische Möglichkeiten auf soziale, wirtschaftliche und politische Kontexte treffen. Dabei kann es sich um neue Produkte und Prozesse (technologische Innovation) oder um veränderte Nutzungsweisen und Organisationsformen (soziale Innovation) handeln.

Doch je tiefgreifender der Wandel, desto größer die Herausforderungen für Planung, Steuerung und gesellschaftliche Koordination. Innovationen sind nicht planbar – sie entwickeln sich dynamisch und oft unvorhersehbar.

Hier setzt der Arbeitsbereich Technik- und Innovationssoziologie an. Unser Ziel ist es, die gesellschaftlichen Bedingungen, Bedeutungen und Folgen von Technologien und Innovationen zu untersuchen. Wir analysieren, wie neue Technik entsteht, wie sie in soziale Zusammenhänge eingebettet wird und welche Auswirkungen sie auf unsere Gesellschaft hat.

Unsere Forschung verbindet theoriegeleitete Analysen mit innovativen Methoden – darunter auch Simulationsverfahren aus der Computational Social Science. Durch die modellbasierte Betrachtung gesellschaftlicher Prozesse gewinnen wir Erkenntnisse über aktuelle und mögliche zukünftige Entwicklungen. So tragen wir dazu bei, technologische und soziale Dynamiken besser zu verstehen, zu bewerten und gestaltbar zu machen.

In Lehre und Wissenstransfer vermitteln wir dieses Wissen interdisziplinär, praxisnah und anwendungsorientiert – für eine Gesellschaft, die Technik nicht nur nutzt, sondern auch reflektiert mitgestaltet.

Forschungsschwerpunkt



Technik und Innovation im gesellschaftlichen Kontext
Wir untersuchen:

  • Genese und Strukturen technischer Entwicklungen und Innovationen

  • Verwertungszusammenhänge (sozial/ökonomisch)

  • Gesellschaftliche Gestaltung, Folgen und Dynamiken


Methoden



Theorie trifft Simulation:

  • Verknüpfung von qualitativer und quantitativer Analyse & Modellierung

  • Einsatz von agentenbasierten Modellen (ABM)

  • Nutzung von Daten aus der empirischen Forschung


Ziele & Wirkung



Wir wollen:

  • Technikentwicklung kritisch begleiten

  • Innovationsprozesse verstehbar machen

  • Gesellschaftliche Steuerung und Planung unterstützen


Wissenstransfer & Lehre



Brücke zur Praxis:

  • Interdisziplinäre Lehrveranstaltungen

  • Austausch mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft

  • Förderung gesellschaftlicher Reflexionsfähigkeit